Trotz des Schuljahresendspurt, in dem Monika Metzendorf zum Schluss noch einmal sehr gefordert wurde als Vertretung der Schulleitung, hat sie die Zeit für folgendes Interview gefunden:
Wie sind Sie zur Hörgeschädigtenpädagogik gekommen?
Ich wusste schon vor meinem eigenen Schulabschluss, dass ich Lehrerin werden wollte, gerne mit der besonderen Herausforderung, Dinge in einfacher Sprache zu erklären, ohne die Inhalte zu verfälschen. Ich habe dann an der Universität Hamburg Schwerhörigen- und Sprachheilpädagogik sowie Erziehungswissenschaft studiert. Zusätzlich musste man ein Unterrichtsfach studieren. Ich habe mich für Chemie entschieden. Ich hatte aber immer das Ziel, an der Schwerhörigenschule zu arbeiten. Das hat dann ja auch geklappt!
Seit wann sind Sie dieser Schule verbunden? In welchen Abteilungen/Funktionen haben Sie hier gearbeitet?
Ich habe 1988 an der Schwerhörigenschule angefangen, kurze Zeit später war ich für ein Jahr an der Hörgeschädigtenschule in Frankfurt. Seit meiner Rückkehr bin ich wieder an der Schwerhörigenschule, nach der Zusammenlegung mit der Samuel-Heinicke-Schule (Gehörlosenschule) Elbschule. Für mehrere Jahre habe ich auch in der Lehrerausbildung für die Schwerhörigenschule gearbeitet, danach habe ich die Leitung der lautsprachlichen Abteilung übernommen. 2015 bin ich dann stellvertretende Schulleiterin geworden.
Was hat Ihnen am meisten Freude gemacht?
Besonders viel Freude hat mir immer der Unterricht gemacht. Ich finde es toll, dass man nicht nur ein oder zwei Fächer unterrichtet, sondern sich in viele Fächer einarbeiten muss. Natürlich war das viel Arbeit. Besondere Freude haben mir auch immer die Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern gemacht. Ich kenne fast alle von ihnen mit Namen und die meisten von ihnen sind lange Zeit an der Elbschule.
Welche Tätigkeiten gestalteten Ihren Alltag in Ihrer Funktion als stellvertretende Schulleitung?
Ich muss alle Bereiche der Schule im Blick haben. Die meisten Aufgaben sind im organisatorischen Bereich. Außerdem verwalte ich zum Beispiel die Gelder, die die Elbschule von der Behörde erhält. Ein wichtiger Bereich ist der Kontakt mit Eltern. Es gibt viele Gespräche und regelmäßig trifft die Schulleitung mit dem Elternrat der Elbschule.
Welche haben Sie gerne gemacht?
Alle Aufgaben, bei denen ich mit Menschen im Kontakt bin. Das waren die meisten Aufgaben.
Welche Begebenheiten/Erlebnisse haben Sie in besonderer Erinnerung?
Kurz nach unserem Einzug in den Holmbrook wurde ich 50 Jahre alt. Als Überraschung hatten sich alle Schülerinnen und Schüler sowie das gesamte Kollegium in der Aula versammelt und haben mich erstaunt. Das war sehr schön!
Mit welchen Gefühlen gehen Sie nun in den Ruhestand?
Ich freue mich auf den Ruhestand. Natürlich werde ich ab und zu die Begegnungen mit den Schülerinnen und Schülern und dem Kollegium vermissen. Aber ich habe mich ja bewusst dafür entschieden, über ein Sabbatmodell vorzeitig in den Ruhestand zu gehen, damit ich ab jetzt Zeit für neue Dinge habe.
Haben Sie schon Pläne für Ihre schulfreie Zukunft?
Ich freue mich auf Reisen in viele Länder. Ich möchte sowohl Länder in der Nähe mit viel Zeit besuchen wie auch Länder, die weit weg liegen. Die ersten Reisen sind nach Irland und Amrum geplant. Im kommenden Jahr fahre ich mit meinem Mann nach Patagonien. Außerdem habe ich erst vor einigen Jahren das Segeln gelernt und kann es jetzt weiter üben. Irgendwann werde ich sicherlich ein Ehrenamt übernehmen. Dazu habe ich Ideen, aber ich habe noch keine Entscheidung getroffen.
Frau Metzendorf wird der Elbschule fehlen mit ihrer Präsenz, ihrem Pragmatismus, ihrer Effizienz, ihrer Kompetenz in ihrer Funktion als stellvertretende Schulleiterin und ihrem unermüdlichen Einsatz für die Belange der Schülerschaft und den Mitarbeiter*innen.
Wir wünschen Monika Metzendorf alles Gute und viel Gesundheit für die Zeit, die nun für sie folgt!
Katharina von Puttkamer