ElternMedienLotsen veranstalten medienpädagogische Elterntreffen, damit sich Erwachsene im digitalen Dschungel besser orientieren können. Diese richten sich an alle Eltern, deren Kinder entweder die 1.-4. Klasse oder die 5.-6. Klasse besuchen oder zwischen 3-6 Jahre alt sind. Träger dieses Programms ist der Sender TIDE (Hamburgs crossmedialer Bürgersender und Ausbildungskanal) und wird gefördert durch die Hamburger Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) und die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (BASFI).
Diese besondere Veranstaltung für Eltern wurde von der ElternMedienLotsin und Sozialpädagogin Luise Westerhaus durchgeführt. Anneke Hänel, die für die digitale Entwicklung an der Elbschule tätig ist, und Johanna Schmidt de Cevallos, die für das Thema Kindesgefährdung zuständig ist, hatten diese Einladung an die Elbschule initiiert, der zwanzig Teilnehmer:innen am Abend des 14.11.2023 gefolgt waren. Kommunikativ unterstützt wurde der Abend von drei Dolmetscherinnen, zwei für die Deutsche und eine für die Ukrainische (Russische) Gebärdensprache.
Luise Westerhaus sprach viele Gedanken und Befürchtungen hinsichtlich des Medienkonsums der Kinder aus Elternsicht aus und regte dadurch zum Gespräch an. Die Pandemie habe das Verhalten der Kinder verändert in Richtung Rückzug an den Computer. Es gäbe viel seltener analoge Begegnungen der Kinder untereinander als vor der Pandemie. Sie gab Denkanstöße wie „Eltern sind die Leitplanken beim Mediengebrauch“ – das bedeutet, dass einerseits Verständnis wichtig sei, um in den Kontakt mit den Jugendlichen in deren Medienwelt zu kommen, andererseits sollten die Eltern den Mut haben, bei ihren Kindern, die zwischen elf und vierzehn Jahre alt sind, noch mal etwas zu verändern bezüglich der Regeln beim Mediengebrauch. Oft seien die Kinder dankbar für Grenzen, die ihnen gesetzt werden – im Nachhinein. Luise Westerhaus legte den Eltern nahe, dass sie mit ihren Kindern gemeinsam starten bei Facebook, Instagram, TikTok usw. und sie wissen lassen, dass sie ‚befreundet‘ sind und somit Kontrolle haben über das, was öffentlich gemacht werde.
Soziale Medien bergen Risiken, aber auch Chancen. Dabei gibt es folgende Ansatzpunkte für den Umgang mit dem Medienkonsum: Bewusste ‚offline-Zeiten‘ als Familienzeiten zu vereinbaren (Mahlzeiten, Unternehmungen, gemeinsame Aktivitäten), um zu zeigen, dass analoge Zeit auch schön sein kann. Eltern haben eine Vorbildfunktion, das bedeutet, dass auch sie nicht nur digital unterwegs sein sollten. Sie sollten sich informieren, ihre eigene Medienkompetenz stärken, die Inhalte überprüfen, mit denen sich ihre Kinder beschäftigen, und auch mal „Nein“ sagen, wenn sie nicht einverstanden sind. Wichtig sei es, Verständnis für die Faszination der Medien aufzubringen, Ansprechpartner zu bleiben und gemeinsam Spaß zu haben. Diese Veranstaltung hat allen Teilnehmenden eine Menge Impulse und Anregungen gegeben, wie Eltern ihre Kinder durch den Medienkonsum unterstützend und beschützend begleiten können.
Katharina von Puttkamer